BERG 11.9. – 30.9.2024
Ev.-luth. Kirche in Berg am Starnberger See |
Giraffenflug und Hirschtanz
Die Giraffe steigt im Morgenwind,
Wo Wolke sich um Sterne spinnt.
Mit langem Hals und sanftem Blick
Schwebt sie im weiten Himmelsstück.
Der Wolfs-Dompteur, er springt empor,
Denn was er zähmte, hebt sich vor.
Ein Wesen, stark und voller Mut,
Und doch so zart wie Seide tut.
Der Himmel ruft, die Erde schweigt,
Giraffe fliegt, der Dompteur neigt
Sein Haupt im Staunen, still und sacht,
Denn frei ist, wer an Wunder glaubt – zur Nacht.
Im dunklen Wald, da tanzt der Hirsch
Um Funkenfeuer, wild und frisch.
Das Geweih im Glanz erstrahlt,
die Flammen lodern, heiß gemalt.
Ein Hund steht auf, doch voller Ruh‘,
sieht er dem feur‘gen Treiben zu.
Die Glut malt Schatten auf den Grund
Und knisternd tönt das Abendrund.
Der Hirsch im Sprung, das Feuer brennt,
der Hund versteht, was niemand kennt:
Daß Nächte flüstern tief und klar
Von wildem Tanz, dem Wunder nah
Der Wolf, er schmettert, Feuerbaum!
Der Hund, er schwebt im Glockentraum.
Knistern, krachen, zappelfrei,
Ein Bein ist zwei, der Himmel Schrei.
Ein großer Wolf im Flammenmeer
Sein Tanz ist wild, sein Blick voll Gier.
Er kreist ums Feuer stark und frei,
zwei Hunde kuschen stumm dabei.
Der Rauch steigt auf, die Nacht wird schwer,
Hirschsilhouetten schweben zart daher.
Im Glimmen tanzen sie empor
Ein Schattenmeer, ein Geisterchor.
Die Hunde stehen still und dicht,
Der Wolf, er tanzt, als brenn‘ das Licht.
Und in der Glut so schwarz und klar
Zergeht die Zeit, der Traum wird wahr.
Thomas Grubert 8.9.2024